Am 21. Februar begann eine herausfordernde Reise für vier unserer LKWs, die sich auf den Weg nach Afrika machten. Drei der Fahrzeuge waren für Gbarnga in Liberia bestimmt, während eines den Hafen von Kissidougou in Guinea-Conakry ansteuerte.
Bereits am 23. Februar wurde es für die spanischen Zollbeamten anspruchsvoll: Die Abfertigung mit dem Carnet TIR und dem elektronischen Transit TIR stellte sie vor erhebliche Herausforderungen. Doch dank der tatkräftigen Unterstützung aus der Schweiz gelang es schliesslich, die Fahrzeuge innerhalb von zwei Tagen freizugeben. So konnten sie rechtzeitig die Fähre nach Tanger erreichen, wo sie nach einer dreistündigen Überfahrt um sechs Uhr morgens im Hafen ankamen. Vor Ort übernahm das Team von Dreier Maroc die zügige Abfertigung, und bereits um 18 Uhr verliessen die LKWs Tanger Med mit Kurs Richtung Mauretanien.
Die Reise durch Marokko verlief zunächst reibungslos. Doch zwischen Casablanca und Marrakesch wurden die Fahrer jäh ausgebremst: Während einer kurzen Ruhepause brachen Unbekannte die Auflieger auf und entwendeten sämtliche Lebensmittel und Kücheneinrichtungen. In Agadir konnte zwar rasch Ersatz beschafft werden, doch der Vorfall hinterliess Spuren.
Weiter ging es durch die endlosen Weiten der Sahara. Nach der Durchquerung der Westsahara erreichten die vier LKWs bereits 51 Stunden nach ihrer Abfahrt aus Tanger die mauretanische Grenzstation El Guerguerat. Hier erwartete die Fahrer eine unerfreuliche Nachricht: Ein Visum eines Fahrers wurde von den Behörden nicht anerkannt. Ein neues Visum musste beantragt werden, was zwei Tage Verzögerung bedeutete. Erst am 3. März um 16 Uhr, nach fast drei Tagen voller Formalitäten, konnten die Fahrer ihre Reise in Richtung Senegal fortsetzen.
Afrika begrüsste sie mit einer anderen Art der Bürokratie. Kontrollposten von Polizei, Gendarmerie oder Zoll erwarteten sie gefühlt alle 20 Minuten. Und an jedem Posten gab es Forderungen, oft ohne Quittung. Besonders die leistungsstarken Dachscheinwerfer unserer LKWs sorgten für Missfallen. Ein Gendarm drohte gar mit einer Busse von 400 Euro. Argumente für mehr Sicherheit auf dunklen Strassen stossen hier oft auf taube Ohren. Erst nach zähen Verhandlungen und einer Zahlung von 40 Euro konnte die Fahrt fortgesetzt werden.
Hinter der Hauptstadt Nouakchott gab es mitten in der Nacht ein kurzes Sandwich und eine wohlverdiente Rast. Am nächsten Morgen stand die Überfahrt über den Grenzfluss Senegal bevor. Zwei LKWs pro Boot – mit unzähligen Diskussionen und dem Austausch von Geldscheinen verbunden. Auch der Beamte, der lediglich einen Stempel im Pass setzen sollte, machte deutlich, dass auch dies seinen Preis hatte.
In Rosso, auf der senegalesischen Seite, zog sich die Transitabfertigung weiter in die Länge. Zwei Tage Wartezeit, geprägt von Ungewissheit und Frustration. Keiner konnte sagen, warum es so lange dauerte oder wann es weitergehen würde. Jedes Mal dieselbe Antwort: «Inschallah». In Afrika bedeutet dies so viel wie: «Wenn Gott will» – und das bleibt stets offen.