Heute vor 20 Jahren kam der Anruf von meinem Bruder Matthias, der meine Welt auf den Kopf stellte.
Ich war mit meiner Frau Andrea im Zürcher Oberland daheim und führte die Sauerkrautfabrik in Hinwil.
„Dani komm sofort nacht Hause, Vati ist tödlich verunglückt!”
Ich weiss, wie ich mich an diesem Freitagnachmittag durch den Verkehr zwängte um so schnell wie möglich daheim zu sein. Aber das brachte den Vater auch nicht mehr zurück.
Ich erinnere mich, wie ich in der Kirche in der Glashütte AG/ mit gepresster Stimme den Lebenslauf verlas.
Ich erinnere mich auch an die grosse Anteilnahme. Heute 20 Jahre später frage ich mich ab und an, was würde er wohl zu der Entwicklung der Firmen der zweiten Generation sagen.
Wäre er stolz oder würde sein geschulter Blick eher die Schwächen sehen.
Mit den LKW’s die zum Teil auf dem Hof stehen, weil einfach zu viele Fahrer fehlen, da hätte er auch heute noch grösste Mühe und ich müsste mir bestimmt ernste und ermahnende Worte anhören.
Zu seiner Zeit war ein einziger stehender Lastwagen, der absolute no go!
Wir mussten solche in der Halle verstecken, man könnte ja meinen wir hätten zu wenig Arbeit. Dass einige seiner damaligen Zöglinge noch heute bei uns arbeiten, würde ihn bestimmt freuen und ihm ein gutes Gefühl geben. Sicher fände er auch, dass wir einfach zu viele Leute auf dem Büro beschäftigen. “Kann das so rentieren?” würde er bestimmt fragen. Ich würde wohl entgegnen:”Vati, die Zeiten haben sich geändert, unsere Kunden wollen heute viel mehr von uns, als nur ein Transport, das braucht Personal.” Er dann wohl:” aber meinst Du nicht doch es sind zu viele?” In etwa so würde der Dialog wohl verlaufen.
Wie es auch sei, es wäre halt doch schön, könnte ich heute mal mit ihm eine Runde in der grossen Schöni Familie drehen und schauen, was er so zu all den Niederlassungen und Firmen sagen würde die im Laufe der letzten Jahre seit seinem Ableben, dazu gekommen sind.
Aber das bleibt der Wunsch, seines Kleinsten, in den frühen Morgenstunden des 22. September 2020…
Daniel Schöni
