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Humanitäre Hilfsgüter für die Ukraine

Die Stiftung der Familie Schöni ist im Süden Moldawiens aktiv und ist daran eine Lebensmittelverarbeitung aufzubauen. Daher wurden wir aus erster Hand über die Umstände im ärmsten Land Europas informiert. Um die Flüchtlinge zu versorgen, fehlt es so ziemlich an allem. Was besonders gebraucht wird sind Infrastrukturen um den Menschen die aus der Ukraine ankommen eine warme Mahlzeit zu kochen. Dank einer Partnerorganisation in Deutschland, «Build and Grow» konnten drei Feldküchen der Malteser beschafft werden. Nun sind zwei LKW’s von uns unterwegs an die Grenze zur Ukraine in Palanca.

Die beiden Fahrer sind ein illustres Duo. Einerseits haben wir den Finanzspezialisten Hanspeter Speck, welcher sich freiwillig gemeldet hat wenn ein Transport ansteht, andererseits der Routinier und ehemalige Besitzer der Thurtrans Werner Portner, der mit unserem Capo schon an den möglichen und auch einigen eher unmöglichen Orten war mit Hilfsfracht für die Ärmsten.

Ihre Fracht sind die Feldküchen, alles Zubehör um Suppen zu kochen, 24 Tonnen Sauerkraut von Schöni Finefood, Betten, Schlafsäcke, Kleider und Hygiene Artikel.

Hier ein kleiner Einblick in die Tour und die Erfahrungen unserer mutigen Chauffeure.

08.03.2022 – 09.03.2022

Am 08.03.2022 wurde Hanspeter Speck in Rothrist empfangen und bekam sein Fahrzeug und gleichzeitig sein Bett für die nächsten 10 Tagen. Danach wurden 24 Tonnen Sauerkaut bei Schöni Finefood in Oberbipp geladen und dann ging es nach Freiburg DE zu «Sein Lädele Gemeinnützige Gesellschaft GmbH», um weitere Hilfsgüter, Feldküchen, sämtliches Zubehör zum Suppenkochen, Betten, Schlafsäcke, Kleider und Hygieneartikel abzuholen.

09.03.2022 – 10.03.2022

Der Tag begann um 8:00 Uhr morgens. Nachdem alle Freiwilligen eingetroffen waren, füllten sie die beiden Lastwagen von Hand. Es halfen nicht nur Erwachsene, sondern auch Schüler. Ein Mann ging sogar vorher einkaufen, um die Lebensmittel zu spenden. Danach wurden die Lastwagen auf die Waage gestellt. Leider war der Schöni-LKW zu schwer beladen. Danach wurden einzelne Sauerkrautkartons und Hilfsgüter per Hand in den LKW von Wenger Portner geladen.

Die erste Etappe führte die beiden dann vor die Tore Wiens. Wie fast immer, gab es auf keiner Raststätte mehr einen freien Platz, so wurde in einer SOS Notbuchse parkiert und geschlafen, da nur noch 3 Minuten Lenkzeit übrig waren.

10.03.2022

Werner Portner war 1 km vor Hanspeter Speck und nach einem kurzen Telefonat trafen sie sich wieder auf der Autobahn. Kurz darauf sind beide in einen riesigen Stau bei Wien gefahren, wo sie ca. 2 Stunden Zeit verloren haben, da ein LKW umgekippt war.

Die zweite Etappe führte die beiden dann ca. 75 km vor die rumänische Grenze, wo die Nacht in Csengele/HU verbracht wurde.

11.03.2022 – 12.03.2022

Heute dann trotz EU Innengrenze 7 km LKW Stau vor der Rumänischen Grenze, aber diese konnten die beiden nach 4 Stunden «stopp an go» hinter sich lassen und fahren via Arad – Timisora – Brasov – Bârlad nach Chisinau an den Zoll.

Zuerst waren die Autobahnen wunderbar ausgebaut, dann hinter Brasov normale Strassen und über die Gebirgskette der Karpaten. Dies bei knapp minus 10 Grad, Eis und dann auch noch Schneefall. Grosse Steigungen und starkes Gefälle fordern volle Konzentration. Was erschwerend dazu kommt, die LKW’s müssen bis Samstagmittag am Zollamt in Chisinau vorgestellt werden. Unter normalen Bedingungen würden die ARV Bestimmungen so etwas nicht zulassen, aber für dringende Hilfsgüter gelten momentan andere Spielregeln.

12.03.2022 – 13.03.2022

An der Grenze Rumänien – Moldawien wurde an einem Fahrzeug festgestellt, dass die Antriebsachse dank Sauerkraut made in Switzerland eine Tonne zu stark belastet ist. Aber weil es Hilfsgüter sind fanden die Funktionäre an der Waage und Iulian, der Grenzhelfer unserer Fahrer eine kreative Lösung mit einem Wagenheber und neuen Einstellungen der Luftfederungen wie man die Lasten neu verteilen kann und siehe da, Problem gelöst!

13.03.03.2022 – 15.03.2022

Nach rund 2500 km am Ziel. Bei einem Freund unseres Capo’s in Stefan Voda werden die Güter am Samstagnachmittag in sein Lagerhaus abgeladen. Anatol Malancea ist der Besitzer der Firma Uniqa Wall Systems und ist seit der Invasion mit 70 Volontären an der nahgelegenen Grenze Palanca den Flüchtlingen aus der Ukraine am Helfen. Nun können Sie dank Feldküchen und genügend Food warme Suppen für die Frauen und Kinder kochen. Alle Häuser in Moldawien sind voll mit Menschen aus der Ukraine. Dies in einem Land, wo die meisten selber zu wenig zum Leben haben.

Begrüsst wurden die Schweizer mit offenen Herzen und Pizza!

Thank you very much Anatol for your great support for all the refugees!

15.03.2022

Die beiden Trucks sind auf dem Heimweg. Werner hat in Moldawien 22 Tonnen Nüsse geladen und befindet sich nun an der Grenze Moldawien-Rumänien in Leuseni. Hanspeter wird in der Ukraine eine Ladung Holzfabrikate in der Region Mukaschewo geladen und wird am 16.03.2022 den Zoll in Uschgorod in die Slowakei passieren. So sind beide sinnvoll zurückgeladen für verschiedene Empfänger in der Schweiz. Die Bilder stammen aus dem Südwestlichsten Teil der Ukraine. Beide sind wohlauf und freuen sich wieder auf Ihre Liebsten daheim in der Schweiz.

16.03.2022

Vom Ladeort fuhr Hanspeter nach Uzhgorod. Dies ist in der Nähe der ukrainischen Grenze, wo er mit einem Broker vereinbart hat, der für ihn die Zollpapiere vorbereitet. Leider musste Hanspeter drei Stunden warten. Nachdem er zum Zoll gefahren war, gab es eine lange Kolonne mit anderen Lastwagen. Als er endlich beim ukrainischen Zoll ankam, musste er zur Waage gehen und etwas in Griwna (ukrainische Währung) bezahlen. Hanspeter hatte aber nur Euro dabei. Mit einer Übersetzer-App konnte er mit einem Zollbeamten kommunizieren. Dieser brachte ihn zu einer nahe gelegenen Bank. Als er dann endlich beim Zoll ankam, musste der Lkw durch einen Scanner und dann zum slowakischen Zoll, wo er ebenfalls durch einen Scanner musste. Ausserdem musste er zu einem Holzdoktor gehen, der das Holz inspiziert hat. Gegen 23:00 Uhr war er dann aus dem Zoll raus und hat einen Parkplatz in der Nähe gefunden. Beim Zoll waren viele Busse mit vielen Flüchtlingen drin.

17.03.2022

Hanspeter Speck ist auf dem Rückweg in die Schweiz. An der Grenze zur Slowakei hat er zuerst ein Mautgerät bei der Grenze abgeholt. Von seinem Parkplatz bis zur Grenze standen Flüchtlingszelte und Fahrzeuge der Non-Profit-Organisation UNHCR. Er hat dann die gesamte Slowakei durchquert und ist bald wieder zurück in der Schweiz.

18.03.2022

10 Tage, 5000 Kilometer und gefühlte 5 Tage mit Warten an Grenzen verbracht, ist der erste unserer LKW’s wieder gut daheim angekommen. Wir danken Hanspeter für seinen grossartigen Einsatz.

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